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Yeni Kadın:Der 1. Mai ist für Frauen der Inbegriff der Rebellion!

Der 1. Mai ist für Frauen der Inbegriff der Rebellion!
Während der 1. Mai für das weltweite Proletariat für Einheit, Kampf und Solidarität steht, ist er für Frauen der Inbegriff für den Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung, imperialistische Angriffskriege und gegen jegliche Art der Ausgrenzung und das Patriarchat.
Als 1856 Australische und 1886 Amerikanische ArbeiterInnen einen eintägigen Streik für den Acht-Stunden-Arbeitstag organisierten, war ihnen nicht bewusst, dass sie die ersten Schritte für die Etablierung des 1. Mais, dem symbolischen Tag der ArbeiterInnenklasse, legten. Die II. Internationale hat 1889 in Paris im Rahmen des ersten internationalen ArbeiterInnenkongresses den 1. Mai zum Tag des weltweiten Proletariats deklariert, der für die Einheit, Solidarität und den Kampf der arbeitenden Klasse steht. Auch wenn bis dato Frauen ein wichtiger Teil dieses Kampfes gewesen sind, so wurden sie auch in diesem Rahmen – wie in allen Bereichen des Lebens – vergessen und man war der festen Überzeugung, dass nur Männer Geschichte schreiben würden.
Doch im Zuge der industriellen Revolution waren insbesondere Frauen in den entstehenden Fabriken von der Ausbeutung des Kapitals betroffen. Ihre Arbeitszeiten betrugen 14-16 Stunden pro Tag. Als eine Folge dieser schweren Arbeitsbedingungen, denen auch schwangere Frauen ausgesetzt waren, kam es nicht allzu selten zu Totgeburten in den Fabriken. An der Tatsache, dass die – durch Frauen geleistete – Arbeit ignoriert wird, hat sich bis dato nicht viel geändert. Auch in den europäischen Ländern, in denen wir heute leben, wird unsere geleistete Arbeit zu ignorieren versucht und unsere Gesundheit durch Chemikalien und Mobbing gefährdet. Der Acht-Stunden-Arbeitstag, der ein Gewinn jahrelanger Kämpfe gewesen ist, soll auf 12 Stunden angehoben werden. Frauen erhalten trotz gleicher Arbeit bis dato ein geringeres Entgelt als ihre männlichen Kollegen. Da auch bis heute noch Hausarbeiten, die Erziehung der Kinder und die Pflege der Alten als primäre Aufgabe von uns Frauen gesehen wird, kommt unser verdienter Feierabend nicht nach der Lohnarbeit, sondern erst, wenn auch die Reproduktionsarbeit erledigt ist. Von den flexiblen Arbeitszeiten, Werkverträgen und der Leiharbeit sind insbesondere wir Frauen betroffen, so dass wir – v.a. im Falle einer Arbeitsunfähigkeit – unsere Leben nur noch in finanzieller Abhängigkeit vom Mann oder von staatlichen Behörden und Hilfen leben können. Die Vermarktung unserer Körper, die Darstellung als Sexualobjekte, Vergewaltigungen im Krieg, die Gewalt/ Ermordung durch Männer sind weltweit die Auswirkungen des Patriarchats, die wir zu spüren bekommen.
All diesen Gewalten zum Trotz ist der Widerstand der Frauen nicht zu leugnen!
Die Frauenrevolution in Rojava gibt uns neue Hoffnung. Überall auf der Welt entwickeln wir unsere eigenen Selbstverteidigungskonzepte gegen häusliche Gewalt, Zwangsehen, Vergewaltigungen, sexuelle Belästigungen, Massaker und gegen jegliche Gewalt, die unser Geschlecht erfährt. Überall gehen wir auf die Straßen und leisten Widerstand.
Mit unseren Protesten in der Türkei und in Polen haben wir die sexistischen Gesetze, die die Regierungen zu verabschieden versucht haben, verhindert. Mit unseren Streiks für gleichen Lohn bei gleicher Arbeit haben wir in Frankreich und in Island das Leben lahm gelegt. Mit unserer Kampagne „Nein heißt Nein“ in Deutschland haben wir in unserem Kampf einen neuen Meilenstein gesetzt. In den Bergen, Städten, auf der Arbeit, auf den Straßen, in unseren Häusern, in den Gefängnissen – in allen Bereichen des Lebens stärken wir den Kampf für ein schöneres Leben.
Liebe Frauen,
aus all diesen Gründen steht der 1. Mai insbesondere für uns Frauen für den Tag der Einheit, Solidarität und des Kampfes. In diesem Sinne gehen wir am 1. Mai auf die Straße – gegen die Kriege, die das patriarchal imperialistische System führt, gegen ihre Massaker, ihren Rassismus, Faschismus, gegen ihr Patriarchat, gegen jegliche Gewalt und Sexismus. Wir gehen auf die Straße, um den Widerstand der Frauen zu stärken und zu deklarieren, dass wir nicht zu den obrigkeitshörigen Frauen werden, die die Herrschenden aus uns machen wollen.
Unsere Arbeit, unsere Identität und unser Kampf sind unser Stolz!
Jin, Jiyan, Azadi! – Leben, Frau, Freiheit!