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Wir verabscheuen den Mord an den drei Kurdinnen in Paris!

ATIK | 15 – 01 – 2013 | In den Abendstunden des 9. Januar 2013 wurde ein barbarischer Angriff auf das kurdische Informationsbüro in Paris, der Hauptstadt Frankreichs, durch Personen, die noch immer nicht ausfindig gemacht wurden, durchgeführt. Durch diesen kaltblütigen Mord wurde die Mitbegründerin der PKK Sakine Cansiz, die Pariser Vertretung der KNK Fidan Dogan und die Jugendaktivistin Leyla Söylemez hingerichtet. Bei diesem Angriff wurden Sakine Cansiz und Fidan Dogan durch Kopfschüsse und Leyla Söylemez durch Schüsse in Kopf und Bauch ermordet.

Dieser Angriff wurde am 10. Januar 2013 gegen ein Uhr nachts bemerkt. Nachdem ein Journalist der kurdischen Tageszeitung Özgür Politika Fidan Dogan nicht erreichen konnte, beschlossen er und einige weitere Personen nachts gegen ein Uhr zum kurdischen Informationsbüro zu gehen.  Durch Eintreten der Türen gelangen sie in das Büro, wo sie mit den Leichen der drei Kurdinnen konfrontiert wurden. Dass dieser Mord trotz der Tatsache, dass das Büro sich in einer viel befahrenen Straße befindet, unbemerkt geschehen konnte, ist ein Zeichen dafür, dass dieser Angriff geplant und von professioneller Hand durchgeführt wurde.

Sakine Cansiz, die eine von den ermordeten Frauen in Paris ist, wurde 1957 in Dersim geboren. In ihrer Jugendzeit war sie aktiv in der SchülerInnen- und StudentInnenbewegung von Elazig. Sie ist auch eine der Mitbegründerinnen und ein Kader der PKK. Sie wurde während des Militärputsches 1980 in der Türkei in Amed festgenommen, schwersten Foltern ausgesetzt und jahrelang in den Gefängnissen des faschistischen türkischen Staates inhaftiert. Seit dem ersten Tag der Teilnahme am politischen Kampf führte sie stets ein revolutionäres Leben und wurde somit auch eine der ersten Kaderfrauen des kurdischen nationalen Befreiungskampfes.

Fidan Dogan, die 1982 in Maras – Elbistan geboren wurde, emigrierte im Kindesalter mit ihrer Familie nach Europa. Die seit 1999 sich aktiv am revolutionären Kampf in Europa beteiligende Dogan war seit längerer Zeit als Pariser Vertretung im Nationalkongress Kurdistans aktiv. Die bei diesem Angriff ermordete Leyla Söylemez wiederum war ein aktives Mitglied innerhalb der kurdischen Jugend.

Es ist wohl bekannt, dass in der Vergangenheit bereits mehrmals derartige Morde durch die faschistische Türkei durchgeführt wurden. Dass die faschistische türkische Regierung und ihr heutiger Vertreter die AKP dies als einen parteiinternen Streit darzustellen versuchen, ist daher kein Zufall. Solange die wahren Täter dieses Massakers nicht gefunden werden, wird Frankreich die Verantwortung dessen tragen müssen.

Wir als ATIK verabscheuen dieses Massaker und drücken der kurdischen Nationalbewegung, seinen Sympathisanten und den Verwandten der Ermordeten unsere Anteilnahme aus. Wir rufen alle demokratisch gesinnten Menschen und unsere Mitglieder auf, sich auf die Seite der Ermordeten zu stellen. Die Mörder werden dem Volk eines Tages gewiss Rechenschaft abgeben müssen.

Sakine Cansiz, Fidan Dogan und Leyla Söylemez sind unsterblich!

ATIK-Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa

konsey@atik-online.net

10. 01. 2013