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ATİF: Schluss mit der Polizeigewalt!

Wir fordern eine lückenlose Aufklärung der tödlichen Polizeieinsätze in Nordrhein-Westfalen und in Frankfurt am Main!

Nachdem am 2. August 2022 in Frankfurt ein 23-jähriger Mann von der Polizei erschossen wurde, sind allein in den letzten sieben Tagen in Nordrhein-Westfalen drei Menschen Opfer polizeilicher Gewalt geworden. Während in Köln bei der Zwangsräumung einer Wohnung ein 48-jähriger Mann von der Polizei erschossen wurde, ist in Oer-Erkenschwick ein 39-jähriger Mann bei einem Polizeieinsatz gestorben.

Insbesondere der Polizeieinsatz in Dortmund, bei dem der 16-jährige Muhammed D. durch fünf Schüsse aus einer Maschinenpistole eines Polizisten getötet wurde, zeigt das Ausmaß polizeilicher Gewalt in Deutschland.

Dass dieser Jugendliche aus Senegal kommt, macht die Angelegenheit natürlich brisanter.

Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche PolizistInnen Menschen mit Migrationshintergrund misshandeln, foltern, ja sogar töten. In Anbetracht der Tatsache, dass in den deutschen Sicherheitsbehörden, wie der Polizei und Verfassungsschutz Neonazis organisiert sind, Polizistinnen und Polizisten sich in faschistischen Chats bewegen, Mitglied von rechtsradikalen und nationalsozialistischen Organisationen werden, wundern uns diese Vorfälle gar nicht!

Wir haben den ermordeten Oury Jalloh, der am 7. Januar 2005 in einer Polizeizelle in Dessau ermordet und dessen Leiche verbrannt wurde, nicht vergessen! Nach wie vor wurden die verantwortlichen PolizistInnen nicht zur Rechenschaft gezogen.

Auch ein Innenminister Reul in Nordrhein-Westfalen wird und kann uns nicht überzeugen, warum im Beisein von elf PolizistInnen ein Sechzehnjähriger durch mehrere Schüsse aus einer Maschinenpistole ermordet werden muss!

Wir fragen: warum konnte Muhammed D. nicht festgenommen werden? Wer ist der Polizist, der Mohammed D. getötet hat?

Hat er Kontakte zu ausländerfeindlichen, neofaschistischen oder rechtsradikalen Organisationen?

War diese Aktion politisch motiviert?

Solange die Tötungen an diesen Menschen nicht aufgeklärt werden, bleiben die deutschen Sicherheitsbehörden unter dringendem Tatverdacht.

Die Öffentlichkeit hat ein grundsätzliches Recht drauf, dass die Wahrheit ans Licht kommt!

Daher fordern wir eine lückenlose Aufklärung aller tödlichen Polizeieinsätze, und insbesondere die Einsätze, bei den MigrantInnen betroffen waren!

Solange die rassistischen und faschistischen Strukturen in der deutschen Polizei und im Verfassungsschutz verankert sind, nicht aufgeklärt und auch nicht verfolgt werden, werden diese Vorfälle in Deutschland weiterhin vorkommen.

Schon seit Jahren prangen wir als demokratische und antifaschistische Institution die Entwicklung zu einem Polizeistaat an.

Die Verschärfung von Versammlungsgesetzen, die Einschnitte bei Freiheiten und demokratischen Rechten und die Schikanierung und Kriminalisierung antifaschistischer Parteien und Organisationen durch die deutsche Polizei und die Verfassungsschutzbehörden bestätigen in voller Linie unsere Warnungen!

Wenn wir gemeinsam nicht gegen diese Polizeigewalt uns organisieren und protestieren, werden wir in Zukunft weitere Tote zu beklagen haben.

In diesem Sinne sind alle antifaschistischen und demokratischen Menschen in diesem Land aufgefordert, sich organisiert gegen die Polizeigewalt zu stellen!

Stoppt die Polizeigewalt!

Die Täter müssen unbedingt zur Rechenschaft gezogen werden!

Lückenlose Aufklärung jeglicher Polizeigewalt in Deutschland!

Hoch die internationale Solidarität!

12.08.2022

Bundesvorstand der ATIF

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