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ATİK: Und wieder Tötet die EU an ihren Außengrenzen

Am Freitag, dem 24.6.2022 kam es in der kolonialen Exklave Spaniens Melilla, welche an der Küste Marokkos liegt zu einem Ansturm durch Migrant*innen. 2000 Menschen versuchten den sechs Meter hohen und zum Teil mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun der spanischen Kolonie zu überwinden. 133 Menschen konnten sich über die Grenzen retten.

Dabei kam es laut Menschenrechtsorganisation zu mindestens  27 Toten. Auf der einen Seite von der spanischen Polizei in den 6 Meter tiefen Abgrund geprügelt und auf der anderen Seite von marokkanischen Sicherheitskräften attackiert und zusammengeschlagen. Videos der Geschehens zeigen, wie Sicherheitskräfte in schweren Kampfanzügen über auf dem Boden kauernden Menschen stehen und auf diese mit ihre Schlagstöcke einschlagen.  In Folge dieser Gewaltexzesse durch die Polizei beider Seiten kam es zu einer Panik, in der das Gro der Opfer starb und 76 weitere Migrant*innen verletzt wurden. Die meisten starben weil sie von den Zäunen fielen oder in der Masse zu Tode gequetscht wurden.

Laut der Marokkanischen Vereinigung für Menschenrechte (AMDH) steht besonders die marokkanische Polizei im Fokus der Gewalt. Darüber hinaus berichtet die Organisation, dass die Menschen viele Stunden ohne ärztliche Versorgung liegen gelassen wurden, was nach angaben der AMDH für weitere Opfer sorgte.

Melilla, Marokko, Lybien, Afrika – Wo kapitalistische Wirtschaftspolitik und koloniale Ansprüche die Menschen in den Tod reißen

Seit vielen Jahren nutzt die EU Nordafrikanischen Staaten und ihre desolate Menschenrechtslage aus, um ihre Drecksarbeit zu machen. So wurde das vormals wirtschaftlich stabile  Libyen zurück in die Steinzeit gebombt, als der ehemalige Diktator Muammar Al-Gaddafi sich nicht mehr den politischen Zielen des Westens unterwarf. Nach der „Demokratisierung“ durch den politischen Westen zerfiel Libyen im Bürgerkrieg zwischen verschiedenen Warlords, die von Russland, der Türkei oder dem politischen Westen finanziert werden. Besonders die sogenannte libysche Küstenwache wird von der EU finanziert, damit sie Flüchtlinge an der Flucht nach Europa hindert. Wer diese Angriffe mit schweren Waffen überlebt und nicht ertrinkt, landet auf den libyschen Sklavenmärkten, die es nun dank der EU „Menschenrechtsintervention“ nun zu hunderten gibt.

In Marokko hingegen findet bisweilen ein politisches Hin- und Her statt, in denen die Migrant*innen ein Druckmittel sind.  So wurden Grenzkontrollen ausgesetzt, als Reaktionen für politische Entscheidungen, die Marokko missfallen. Das diplomatische Verhältnis zwischen Spanien und Marokko ist ohnehin recht frisch, da dieses seit den 70er Jahren schwierig ist, da Marokko spanischen Kolonien in der Westsahara annektierte. In Folge dessen kam es zu einer kriegerischen Konflikt zwischen den Völkern der Westsahara und Marokko. Von Spanien und Deutschland wird die Herrschaft Marokkos über die Westsahara nicht anerkannt und die diplomatischen Beziehung Deutschlands zu Marokko liegen auf Eis. So kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Grenzstürmungen durch tausende Menschen in denen es viele Tote und Verletzte gab.

Ohne hin ist der Flüchtlingsstrom aus Afrika eine Folge der neokolonialen Politik des politischen Westens auf dem afrikanischen Kontinent. Welche es westlichen Konzernen ermöglicht die Ressourcen des Kontinents, unter menschenunwürdigen Bedingungen auszuplündern. Länder die sich dem widersetzen müssen damit rechnen, dass von Seiten Frankreichs, Deutschlands oder der USA Truppen geschickt werden, um den Status Quo aufrechtzuerhalten. Für die Menschen in Afrika bleibt so nur die Flucht, da eine weitere Folge des westlichen Neokolonialismus ein erstarken die islamischen Klerikalfaschismus durch den IS oder durch Milizen wie Boko Haram ist. Sie haben nur die Wahl zwischen einem Leben unter sklavereiähnlichen Verhältnissen oder dem mörderischen Terror des Klerikalfaschismus.