Home , Flugblätter , ATIK , ATIK: „Lasst uns den Widerstand für den Weltfrieden stärken!“

ATIK: „Lasst uns den Widerstand für den Weltfrieden stärken!“

ATIK | Am 1. September 1939, also vor 79 Jahren, haben die deutschen Soldaten unter der Führung Hitlers mit ihrem Angriff auf Polen den zweiten großen imperialistischen Aufteilungskrieg begonnen. Die Menschheit wurde somit sechs Jahre lang zum Zeugen des blutigsten und brutalsten Krieges der Menschheitsgeschichte. Die Ideologie des Faschismus wurde durch den deutschen Nationalismus und Rassismus genährt und wollte die ganze Welt unter seine Herrschaft wissen, doch wurde er durch die Sowjetunion zu  einer Niederlage verurteilt. Die Endbilanz des Krieges war eine sehr düstere, über 60 Millionen Menschen starben in dem Krieg, es gab Millionen von Menschen, die am Ende an Behinderungen litten, während etliche Städte in Trümmern lagen.

Ab dem Jahre 1966 wurde der 1. September durch einen Antrag auf dem Bundeskongress des DGB als der Tag festgelegt, an dem es, „… alles Erdenkliche zu unternehmen [gilt], damit des 1. September in würdiger Form als eines Tages des Bekenntnisses für den Frieden und gegen den Krieg gedacht wird“. Doch trotz dieses vor 79 Jahren begonnen, blutigen und brutalen Krieges und trotz des Kampfes für eine friedvolle Welt der unterdrückten Völker, ArbeiterInnenklasse und der Werktätigen dieser Erde, sorgen die imperialistischen Mächte und ihre Handlanger ihrer Ideologie entsprechend dafür, dass überall in der Welt, insbesondere jedoch im Nahen Osten und in Afrika, Kriege geführt werden, Menschen ihre Heimat verlassen müssen und zur Flucht gezwungen werden, Menschen im Mittelmeer ertrinken und die leblosen Körper wie des Babys Aylan an die Strände gespült werden und dafür, dass die Umwelt zerstört wird. Selbst im 21. Jahrhundert sind Frauen einer Reaktion wie die des Mittelalters ausgesetzt, sie werden vergewaltigt, werden als zu erobernde Schätze in Kriegen angesehen, werden auf Sklavenmärkten verkauft und ermordet.

Die faschistische türkische Regierung, die vor Kriegen und Massakern keinen Halt macht, trägt durch die Besatzung Afrins nicht nur die Verantwortung für die Ermordung von hunderten von Menschen, sondern ist auch bestrebt, sämtliche demokratische Errungenschaften in Rojava durch ihre Angriffe zu vernichten.

Die Dauer ihrer Herrschaft und Ausbeutungspolitik hängt davon ab, inwiefern die Völker sich spalten und gegenseitig ausspielen lassen…

Seit Hunderten von Jahren versuchen die Imperialisten im Rahmen ihrer eigenen Interessen, die Völker durch die Unterschiede in Nation, Religion, Sprache und ethnischer Zugehörigkeit zu spalten und in ihre Kriege zu schicken. Grundrechte bezüglich Gleichheit, der Freiheit und Demokratie werden jeden Tag ein bisschen mehr beschnitten.

Denn die Dauer ihrer Herrschaft und Ausbeutungspolitik hängt davon ab, inwiefern die Völker sich spalten und gegenseitig ausspielen lassen. Auch in den Ländern Europas, in denen wir leben und die sich bei jeder Gelegenheit die „Wiege der Demokratie“ nennen, sieht es nicht anders aus. Der zunehmende Rechtsruck Europas und der Zuwachs der rechten und rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen sind ein Zeichen für den verstärkten Abbau sozialer und politischer Rechte der nächsten Zeit.

Durch die imperialistische Plünderungspolitik, welche sich insbesondere im Nahen Osten bemerkbar macht, verlieren tausende von Menschen ihre Lebensgrundlagen und werden zur Migration gezwungen, während tausende dieser Menschen auf der Flucht im Mittelmeer sterben. Doch die europäischen Staaten halten an ihrer Abschottungspolitik fest, versperren Rettungsschiffen die Häfen und sprechen sich maximal gegenseitig Schuldzuweisungen aus. Menschen und Organisationen, welche Flüchtenden zu helfen versuchen, werden an ihrer Arbeit gehindert oder gar kriminalisiert. Allein im Jahre 2018 beträgt die Anzahl der Vermissten im Mittelmeer über 1400 Menschen. Diejenigen Geflüchteten, die die „Wiege der Demokratie“ erreichen, erwartet ein langer und zermürbender Prozess. Hinzu kommt, dass in den westeuropäischen Staaten über 10 000 geflüchtete Kinder, die als Geflüchtete registriert wurden, verschwunden sind – alleine 8000 dieser Kinder sind in der Bundesrepublik verschwunden. Die verantwortlichen Personen schweigen bis dato zu diesen Zahlen. Während einerseits die ArbeiterInnenklasse und Werktätigen die Zeche der ökonomischen Krise zahlen sollen, werden andererseits MigrantInnen zur Zielscheibe gemacht, um nationalistisches und chauvinistisches Gedankengut verbreiten zu können. Die Ereignisse in Chemnitz sind ein Beweis hierfür. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen unterschiedlichen Ursprungs auf dem Stadtfest, die zum Tod eines Deutschen führten, begannen tausende Rechte und Rechtspopulisten mit Messern bewaffnet, rassistische Parolen rufend und Hitlergrüße zeigend eine Jagd auf MigrantInnen in den Straßen Chemnitz‘. Diese Ereignisse zeigen aber auch deutlich, wo sich die Staaten positionieren. Die staatlichen Repressionsorgane, die im Rahmen der G20 Proteste demokratische und fortschrittliche Kräfte zum Teil mit schweren Waffen angriffen, sahen den rechtspopulistischen Aufmärschen tatenlos zu.

Auch in den anderen Ländern Europas sieht es nicht besser aus. Insbesondere die durch die europäischen Länder praktizierte Kriegspolitik verursacht Millionen von Flüchtlingen, ihre Flüchtlingspolitik wiederum ist in ganz Europa nichts anderes als eine systematische Zermürbungspolitik.

Lasst uns den Widerstand am 1. September stärken!

Durch die oben geschilderten Entwicklungen und Ereignisse, ist es ganz besonders wichtig, sich gegen Kriege und für den Frieden zu positionieren und ein aktiver Teil dieses Widerstandes zu sein. Für den Frieden einzustehen, bedeutet, das Bewusstsein zu erlangen, dass der wahre Frieden nicht durch die ausbeuterischen Kriegsparolen der Imperialisten erreicht, sondern nur durch den gemeinsamen Kampf der Unterdrückten erlangt werden kann!

Es ist möglich, eine freie Zukunft jenseits von Klassen und Ausbeutung zu gestalten und dies ist auch dringend notwendig. Lasst uns den Widerstand am 1. September für den Weltfrieden und für eine freie und ausbeutungsfreie Welt stärken!

–        Es lebe der gemeinsame Kampf der Völker!                  

–  Einheit – Kampf – Sieg!

ATIK- Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa

Flyer herunterladen