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ATIK: ‚Es wird die gegen die Besatzung kämpfende Bevölkerung in Efrin siegen!

ATIK | Das historische Kurdistan, welches von Besatzungen, Massakern und Hinrichtungen geprägt ist, erfährt durch den Angriffskrieg der faschistischen Türkei nun eine neue Dimension. Die türkische Regierung, Partnerin der imperialistischen Kräfte im Nahen Osten, versucht mit ihren eigens großgezogenen faschistischen Banden Efrin zu besetzen. Während einerseits durch türkische Luftangriffe und mithilfe der Bodentruppen der Okkupationsversuch zum Erfolg geführt werden soll, leistet die Bevölkerung in Efrin unermüdlichen Widerstand. Insbesondere aus den Gegenden, in denen verstärkt Luftangriffe geflogen werden, werden hohe zivile Opfer gemeldet.

Dieser Versuch findet de facto mit Unterstützung der Imperialisten, insbesondere mit der der russischen Imperialisten, statt und zeigt auch gleichzeitig auf, welche Rolle den türkischen Faschisten zugeteilt wird. Die stetigen Angriffe der Banden, die eigens durch westliche Mächte geschaffen wurden, konnten bisher durch den starken Widerstand in Rojava abgewehrt werden. Denn Rojava wurde für die – aus ethnischer und religiöser Sicht – pluralistische Bevölkerung vor Ort zum Symbol der Gleichberechtigung und Demokratie mit Selbstverwaltung – welches es zu verteidigen gilt. Und genau diese Schlagwörter sind den Imperialisten ein Dorn im Auge – und führten letztendlich zum Angriff durch die Türkei. Die türkische Angriffsarmee wird vor Efrin keinen Halt machen, sondern sich über sämtliche Regionen der Selbstverwaltung versuchen auszubreiten.

Auch die angeblichen Hüter der Demokratie in Europa unterstützen diesen Angriffskrieg. Mit Blick auf den Okkupationsversuch der Türkei werden nun auch die Gründe für die Besuche des türkischen Präsidenten Erdogan in Frankreich und des türkischen Außenministers in Deutschland deutlicher. Laut Berichterstattungen von vor Ort ist auch bekannt, dass die schweren Rüstungsgüter europäischer Herkunft sind, insbesondere die deutschen Panzer kommen bei den Bombardierungen Efrins zum Einsatz. Deutsche Waffen morden in Efrin!

Die faschistische türkische Regierung hat bereits seit dem Beginn des Widerstandes in Rojava mehrfache Angriffe gegen diesen Widerstand verübt – und zwar stets mit Einverständnis der westlichen Mächte. Die neuesten Angriffe gegen Efrin sollen nicht nur den Widerstand vor Ort, sondern auch gleichzeitig die Opposition in der Türkei brechen. Denn nach dem angeblichen gescheiterten Putsch im Juli 2015 und der darauffolgenden Deklarierung des Ausnahmezustandes und der Zuhilfenahme der Notstandsgesetze wurde die Türkei in ein Freiluftgefängnis verwandelt. Jegliche Versuche des Widerstandes in Form von Demonstrationen, Kundgebungen, Meinungsäußerungen und ähnlichem sind stets mit der Gewalt der Repressionsorgane konfrontiert. Tausende Menschen wurden bereits auf diese Art festgenommen. Fortschrittliche Menschen, Journalisten, JuristInnen, Abgeordnete, Lehrbeauftragte, ArbeiterInnen, Werktätige; kurz gesagt, jede und jeder, die und der sich gegen die türkische Regierung und Politik zu erheben versucht, wird festgenommen und hinter Gitter gesteckt.

Dutzende kurdische Dörfer und Wohngegenden wurden zu verbotenen Zonen erklärt, Ausgangssperren verhängt und diejenigen, die sich dennoch auf die Straße wagten, wurden ermordet oder festgenommen. In allen kurdischen Städten und Gemeinden wurden die durch die Bevölkerung ordentlich gewählten VertreterInnen durch die Regierung abgesetzt und durch Treuhänder ersetzt. Somit sollte der kurdischen Bevölkerung verdeutlicht werden, dass ihre Stimmen nichtig seien.

Auch wusste die türkische Regierung den Ausnahmezustand hinsichtlich der Klassenkämpfe für sich zu nutzen – sie hat nämlich kurzer Hand ein Streikverbot erlassen. Hunderten ArbeiterInnen, die sich ihr Streikrecht nicht nehmen lassen wollten, wurden aus ihren Betrieben entlassen und anschließend verhaftet – vielen stehen die Prozesse noch bevor.

Der faschistischen türkischen Regierung zum Trotz gehen in vielen Städten der Türkei nahezu täglich Menschen auf die Straße und demonstrieren. Insbesondere in Türkei-Kurdistan wächst der Widerstand von Tag zu Tag. Allen Verboten zum Trotz organisieren ArbeiterInnen auch Streiks in ihren Betrieben.

Die Besetzung Efrins soll daher dazu dienen, insbesondere auch den Widerstand im eigenen Land – d.h. in der Türkei – zu brechen und die Opposition zum Schweigen zu bringen. Damit genau das nicht passiert, wird dieser Okkupationsversuch durch den kurdischen Widerstand und durch die Revolutionäre und KommunistInnen, die ebenfalls vor Ort kämpfen, abgewehrt werden. Deshalb ist es auch unsere Aufgabe als demokratische und fortschrittliche Bewegungen in Europa, uns mit diesem Widerstand zu solidarisieren, Öffentlichkeit zu schaffen und den Widerstand zu stärken. In diesem Sinne rufen wir als ATIK alle demokratischen einheimischen und migrantischen Kräfte dazu auf, sich mit der Bevölkerung in Efrin zu solidarisieren und den Widerstand zu stärken!

  • Es lebe unser Widerstand in Efrin!
  • Okkupationsmacht Türkei, verschwinde aus Efrin!
  • Es lebe die Geschwisterlichkeit der Völker!

ATIK – Konföderation der Arbeiterİnnen aus der Türkei in Europa

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