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8. Mai- Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus

Am 9. Mai fand in Gießen zu diesem Anlass eine Demo statt.
An verschiedenen Stellen hielten Vertreter vom AntiFa- Plenum, des DGB, der Gießener LINKEN, der DKP, SDAJ und der Kurden an diesem Tag Reden zu diesem Anlass. Hier ist die Eröffnungsrede des AntiFa- Plenum, die am Berliner Platz vorgetragen wurde.

Wir feiern heute den 71. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus.

Eines der brutalsten Regime der Menschheitsgeschichte wurde besiegt:

Durch den antifaschistischen Widerstandskampf, die Illegalen, die Kämpferinnen und Kämpfer in den Zuchthäusern und
Konzentrationslagern, welche noch unter schwierigsten Bedingungen die Rüstungsproduktion sabotierte, durch die Partisaninnen und Partisanen und die Kämpferinnen und Kämpfer der Armeen der Antihitlerkoalition.

Dieser Tag darf und soll mit gutem Recht gefeiert werden
Die Bilanz von zwölf Jahren deutschen Faschismus ist beispiellos: Etwa 60 Millionen Menschen wurden ermordet, davon allein mehr als 25 Millionen Bürgerinnen und Bürger der überfallenen Sowjetunion, sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden vergast, erschlagen, erhängt, erschossen.
Politische Gegnerinnen und Gegner, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung oder von den Nazis als „asozial“ diffamierte Menschen wurden massenhaft Opfer der faschistischen Herrschaft.

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Wir wollen aber auch an die Hoffnung der Befreiten auf eine Welt ohne Kriege, Armut und Ausbeutung erinnern – und daran, dass wir davon weit entfernt sind.

Wir sind hier um klarzustellen: Die Wurzeln von Faschismus und Krieg sind heute in keiner Weise beseitigt!

Neoliberalismus und kapitalistische Ausbeutung – mit dem
dazugehörenden Leistungszwang, dem Konkurrenzdruck, der
Verwertungslogik und einem rigidem Sozialabbau, prekären Arbeits- und Lebensbedingungen, sexistischer und rassistischer Ausbeutung, – das ist die Grundlage und das ist der Nährboden für die Durchsetzung einer faschistischen Ideologie. Systematische Unterdrückung einer freien Meinung in der Türkei, Repression gegen alle die anders denken und Krieg gegen das kurdische Volk – das ist Ausdruck einer faschistischen Ideologie.

Die Verschärfung von Gesetzen gegen Flüchtende, Sondergesetze für Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland auch das ist Ausdruck für eine faschistische Ideologie.

Den 8. Mai als Tag der Befreiung feiern heißt auch den Widerstand feiern:
Wir denken an alle Gefangenen, die für ihren Kampf um Befreiung in den Knästen sitzen. Dabei denken wir auch an die Gefangenen derATIK, die ab Anfang Juni einen politischen Prozess nach dem §129b bekommen werden. Solidarisiert euch und informiert euch über diesen Prozess.

Wir denken auch an alle, die im Widerstand gegen die herrschenden Zustände verhaftet, gefoltert und ermordet worden sind. Beispielhaft erinnern wir an Ulrike Meinhof, die genau heute vor 40 Jahren tot in ihrer Zelle aufgefunden wurde. Wir denken auch an alle, die im Widerstand gegen die herrschenden Zustände verhaftet, gefoltert und ermordet worden sind.

Weltweit wehren sich Menschen gegen die patriarchale, kapitalistische und rassistische Ausbeutungslogik. In Rojava und Chiapas bauen Frauen und Männer im Widerstand basisdemokratische Regierungsstrukturen auf, kollektives, kooperatives und solidarisches Handeln ist Grundlage des Wirtschaftens. Auch daraus schöpfen wir Hoffnung und Perspektive für unseren solidarischen Kampf hier in
Europa.

Deshalb begehen wir den heutigen Tag feierlich, aber mit dem
Bewusstsein, das der Kampf gegen Faschismus in letzter Konsequenz auch immer der Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung sein muss!

Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr!

Praktische Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf und allen unterdrückten Völkern!

Gemeinsamer Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen!

Für Arbeiterinnen und Arbeiter, Arbeitslose und Flüchtlinge!
Stopp der Waffenexporte an reaktionäre Regimes!

Nie wieder Faschismus! Wehret den Anfängen!!