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Wir gedenken an den 20. Todestag von Willi Dickhut

DEUTSCHLAND | 15 – 05 – 2012 |Im Alter vom 88 Jahren starb der Antifaschist, Arbeitertheoretiker und Mitbegründer der MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) am 8 Mai 1992.

 

Dickhut war Sohn eines Fuhrunternehmers und machte eine Lehre als Schlosser.Er war bereits in frühen Jahren in der Arbeiterbewegung aktiv, so beteiligte er sich 1920 am Generalstreik gegen den Kapp-Putsch, 1921 trat er den Deutschen Metallarbeiter Verband (DMV) bei, 1926 der Kommunistischen Partei Deuschlands (KPD). Nach der Spaltung der Solinger DMV wurde Dickhut Mitglied der kommunistischen Gewerkschaft. 1928 verbrachte er 8 Monate in der Sowjetunion als Facharbeiter in einer Fabrik für Haarschneidemaschinen. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion war er verstärkt aktiv für die KPD.

 

1933 wurde er festgenommen und wurde auch zeitweise in den Konzentrationslagern Börgermoor und Esterwegen interniert. Während seiner Schutzhaft war er monatelang schweren Misshandlungen durch die Gestapo ausgesetzt. Nach seiner Entlassung nahm er seine illegale Arbeit in der KPD Solingen wieder auf. 1944 wurde Dickhut nochmals verhaftet, konnte jedoch auf Grund eines schweren Bombenangriffes in Solingen November 1944 aus dem Gefängnis fliehen.

 

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Dickhut wieder Funktionär in der KPD. 1966 wurde er aus der Partei ausgeschlossen, als er die Verhältnisse in der Sowjetunion kritisierte. Er sah eine Veränderung in der Sowjetunion nach der Machtübernahme von Chruschtschows, die er als Verrat des Sozialismus und Ursache für das Scheitern der Sowjetunion sah.

 

Nach dem Ausschluss aus der KPD engagierte er sich in der KPD/ML und förderte 1970 die Vereinigung der KPD/ML mit dem Kommunistischen Arbeiterverbund (ML) zum Kommunistischen Arbeiterbund Deutschlands (KABD) 1972. 1982 war er Mitbrgründer der MLPD.

 

Willi Dickhut hat wichtige theoretische Werke verfasst, die für alle Marxisten und Leninisten ein wertvolles Erbe sind:

 

  • So war’s damals
  • Der staatsmonopolistische Kapitalismus in der BRD
  • Lenin, der geniale Führer des Proletariats
  • Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution
  • Briefwechsel über die Fragen der Theorie und Praxis des Parteiaufbaus
  • Krisen und Klassenkampf
  • Proletarischer Widerstand gegen Faschismus und Krieg
  • Materialistische Dialektik und bürgerliche Naturwissenschaft
  • Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion
  • Die Dialektische Einheit von Theorie und Praxis
  • Gewerkschaften und Klassenkampf
  • Was geschah danach
  • Sozialismus am Ende?
  • Dokumentation „Ich habe mein Leben lang gekämpft“

 

und viele andere wertvolle Werke hinterlies uns der Marxist und Leninist Willi Dickhut.

Am 08. Mai 2012 fand eine Gedenkfeier an dem 20. Todestag von Willi Dickhut statt, die seitens der MLPD organisiert wurde. An der Gedenkfeier nahmen 200 Menschen teil, die die würdevolle und sehr gut organisierte Gedenkfeier mit vollen Zügen genossen. Auf der Feier wurde das Leben des Willi Dickhut mit verschiedenen Redebeiträgen, Bildern und mit kulturellem Programm dargestellt: Willi Dickhut als Vorkämpfer, Vorbild und internationaler Repräsentant der marxistisch-leninistischen Partei… Willi Dickhut und der 8. Mai als Tag der Befreiung…Willi Dickhut und die theoretische Arbeit…Willi Dickhut als Repräsentant einer revolutionären Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit und systematischer Kleinarbeit…Willi Dickhut und das System der Parteiarbeit…Willi Dickhut und die Jugend…Willi Dickhut und die internationale Revolution. Es wurde das Profil eines Revolutionären gezeigt, der bis heute viele Menschen der deutschen und internatioanlen marxistisch-leninitsichen Arbeiterbewegung tief prägt.

 

An der Gedenkfeier nahm auch der Vorsitzende der ATIF Süleyman Gürcan teil, der mit Respekt an Herrn Willi Dickhut dachte und eine solidarische Rede gehalten hat. Er berichtete über die Gemeinsamkeiten zwischen Willi Dickhut und Ibrahim Kaypakkaya, der Gründer der Türkischen Kommunistischen Partei marxistisch-leninistisch. Er betonte das der Kampf gegen Faschismus und Rassismus im heutigen System und nach dem Skandal der Migrantenmorde in Deutschland immer ernsthafter wird und dass der Kampf des Antifaschisten Willi Dickhuts weitergeführt werden muss.

Die Gedenkfeier wurde unter dem Motto „Die Stärksten kämpfen ein Leben lang…“ geführt, welches die Denkweise und den Lebensstil von Willi Dickhut sehr gut wiedergab.

 

Die Schwachen kämpfen nicht.

Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang.

Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre.

Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang.

Diese sind unentbehrlich.

[Bertolt Brecht]