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Solidarität mit den streikenden ArbeiterInnen der TOGO Schuhfabrik!

ATIK | 10 – 05 – 2012 | Die Arbeiterinnen und Arbeiter der TOGO Schuhfabrik in Ankara (Türkei) befinden sich seit dem 27. April 2012 im Streik. Am 10. Mai 2012 wurden sie mit der Begründung, dass ihr Transparent, welches sie vor den Werkstoren aufgespannt hatten, gegen gesetzliche Regelungen verstoße, in Gewahrsam genommen.
Die TOGO Schuhfabrik in Ankara hat in der Türkei mehrere Läden, u.a. werden hier auch die Schuhe für den Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan produziert. Die Arbeiterinnen und Arbeiter in der TOGO Fabrik sind seit Jahren gezwungen unter den schlimmsten Bedingungen zu arbeiten, u.a. erhalten sie seit Jahren keine Lohnerhöhungen und haben keinerlei Absicherungen. Das Recht auf gewerkschaftliche Organisation wurde ihnen ebenfalls verwehrt. Als sich einige Arbeiterinnen und Arbeiter dennoch entschlossen, gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Rechte zu kämpfen, organisierten sie sich innerhalb der fortschrittlichen Gewerkschaft Deri – Is. Sie sorgten dafür, dass die Anzahl der Gewerkschaftsmitglieder innerhalb der Beschäftigten der TOGO Fabrik rapide anstieg. Als der Arbeitgeber jedoch von den gewerkschaftlichen Aktivitäten der kämpfenden Lohnabhängigen erfuhr, vergab er umgehend neun Arbeiterinnen und Arbeitern der Fabrik Urlaub. Einige Tage nach Urlaubsbeginn erhielten die neun Beschäftigten per Einschreiben ihre Kündigungen. Gleichzeitig versuchte der Arbeitgeber durch Bedrohungen die übrigen Arbeiterinnen und Arbeiter von ihrem gewerkschaftlichen Kampf abzubringen. Als dies jedoch nicht fruchtete, entließ er weitere 26 Beschäftigte.
Als Antwort auf die Entlassungen und ausbeuterischen Verhältnisse innerhalb der Fabrik beschlossen die entlassenen 35 Beschäftigten am 27. April 2012, vor den Werkstoren der TOGO Fabrik mit den Forderungen, erneut eingestellt zu werden und das Recht auf gewerkschaftliche Organisation zu erhalten, zu bleiben. Auch viele Arbeiterinnen und Arbeiter der TOGO Fabrik solidarisierten sich mit ihren entlassenen Kolleginnen und Kollegen und traten in den Streik.
Seit Beginn des Streiks ist auch die Polizei vor der Fabrik anwesend und beschützt auf Bitten des Arbeitgebers das Fabrikgelände. Am elften Tag des Streiks wurden die Beschäftigten um 9:30 Uhr morgens vor den Werkstoren festgenommen und in Gewahrsam gebracht. Die Begründung hierfür lag darin, dass das Transparent, welches die streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter aufgespannt hatten, laut Beschwerde des Arbeitgebers dem Ansehen der Fabrik schade.
Während die streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter von der Polizei festgehalten wurden, beschlossen ca. 40 Leute vor den Werkstoren eine Sitzblockade bis zur Freilassung ihrer Kolleginnen und Kollegen zu machen. Gegen 16:30 Uhr wurden die streikenden Arbeiterinnen und Arbeiter der TOGO Schuhfabrik wieder freigelassen.
Wir fordern alle Gewerkschaften und fortschrittlichen Organisationen und Einzelpersonen auf, sich mit dem legitimen Streik der Arbeiterinnen und Arbeiter der TOGO Fabrik zu solidarisieren und gegen die Machenschaften der Polizei und des Arbeitgebers zu protestieren.
Der Protest kann sich in Form von Unterschriftensammlungen und gemeinsamen Protestpetitionen an folgende Adressen richten:
das Ministerium für Arbeit: iletisim@csgb.gov.tr
an die Geschäftsführung der Firma TOGO: togo@togo.com.tr, mkusgoz@togo.com.tr
Solidarität ist eine wichtige Waffe, zeigen wir den ArbeiterInnen, dass sie nicht alleine sind und dass ihr Kampf weltweite Unterstützung erfährt. Solidaritätserklärungen bitte an: Deri-Is (Gewerkschaft der LederarbeiterInnen) info@deri-is.com
ATIK (Konföderatin der Arbeiter aus der Türkei in Europa)