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30. Jahre ATIGF

WIEN | 06 – 12 – 2011 | 25. Jahre Kampf wurden letztes Wochenende in Wien geehrt. Im Jahre 1986 wurde der erste Kongress abgehalten, damals war die ATIGF noch keine Föderation. ATIGF hat eine lange, kämpferische, aktive und erfolgreiche Vergangenheit und Zukunft. Die ATIGF setzt sich gegen Ausländergesetze, Rassismus und Faschismus in Österreich ein. Sie kämpft auch gegen jegliche undemokratische Gesetze, sowie den Sozialabbau und das aktive und passive Wahlrecht der MigrantInnen.

Nahezu 200 Personen waren bei der Rezeption, dessen Motto: „Diese Rezeption wird nicht die letzte sein.“ war. Ziel dieser Feier war die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verschmelzen. Dies wurde auch erreicht, viele Aktivisten wichtiger Institutionen, alte Aktivisten der ATIGF und heutige Aktivisten haben Zeit miteinander verbracht.

Das Symposium ist recht erfolgreich verlaufen und weckte das Interesse Vieler. Die Leitung übernahm Orhan Gürcan von der ATIGF und als Redner waren Willi Mernyi (ÖGB), Gabi Gerbasits (IG Kultur Ö) und Gerhard Brunni (Komintern) anwesend.

Gerhard Brunni hat in seiner Rede mit einem Dank an die ATIGF begonnen. Die durch die Zusammenarbeit der KI und der ATIGF entstandenen KOMITNERN AK Vertreter sei sehr positiv und diese Arbeit sollte als Vorbild fungieren. Er betonte, auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit, auf Leistungen, die uns weitertragen werden und auf die internationalistische Arbeit und Solidarität hoffen zu können.

Die zweite Rednerin Gabi Gerbasits hat auf den kulturellen Reichtum aufmerksam gemacht. Es sei positiv, dass MigrantInnen Stellung zu undemokratischen und rassistischen Anwendungen nähmen. Meist seien die linken und demokratischen Organisationen bei kulturellen Projekten benachteiligt. MigrantInnen sollten sich in allen Lebensbereichen und der Politik organisieren.

Willi Mernyi (ÖGB Vertreter; Ausschussvorsitzende Mauthausen) machte aufmerksam auf den Rassismus der sich heute in einer anderen Art widerspiegle, Rassismus sei im Geistigen und Praktischen sehr gefährlich geworden. Der Staat sporne diese an und in Zeiten der „Krise“ sei dies noch ersichtlicher. Man müsse sich gegen Faschismus und Rassismus besser organisieren. Er wünsche sich auch, dass die ATIGF in der Gewerkschaft besser organisiert würde.

Der Moderator Orhan Gürcan berichtete die Aktivitäten der vergangenen 30 Jahre. ATIGF sei ein wichtiger Teil des Kampfes für demokratische Rechte in Österreich geworden. Auch wenn die ATIGF heute nicht auf der erwarteten und gewünschten Ebene sei, so habe sie in dieser 30 jährigen Zeit viele Personen in der eigenen Organisation und auch in anderen Organisationen ausgebildet. Die vielen Jahre, die ATIGF bereits auf dem Buckel hat, würden einen gestärkten Kampf in der Zukunft bedeuten.

Am Ende des Symposiums bekamen die Teilnehmer der Veranstaltung die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden. Diese bedankten sich für die vergangenen Jahre und äußerten ihre Meinungen zu den unterschiedlichsten Themen.

Den zweiten Teil der Veranstaltung leitete Sema Aykut. Sie eröffnete diesen Teil des Abends mit einer kurzen und stilvollen Rede.

Erster Redner war Yilmaz Günes. Er machte auf den 30 jährigen kontinuierlich geführten Kampf aufmerksam. Er berichtete von den rassistischen und faschistischen Angriffen in Europa auf MigrantInnen und davon, dass die EU – Länder unter dem Deckmantel der „Krise“ größere Angriffe auf MigrantInnen und die Unterdrückten abzielt. Seine Rede beendete er mit der Aufforderung gemeinsam gegen diese Angriffe kämpfen zu müssen.

Selam Schact (KI) und Micheal Gehbauer (SLP) betonten die Notwendigkeit internationaler Solidarität und des Zusammenhaltes gegen derartige Angriffe.

Im Anschluss erzählte Musa Demir, der jahrelang im Vorsitz des ATIGF war, die Geschichte der ATIGF und die Erfahrungen, die sie gemacht hatten. Danach bat er einen der Mitbegründer, Arif Akkılıc, ebenfalls auf die Bühne zu kommen und einige Worte zu sprechen. Akkilic machte auch auf die Geschichte aufmerksam. Es sei an der Zeit, sich besser zu organisieren und zu kämpfen. ATIGF hat eine gute politische Linie, welche sie auch weiterhin einhalten sollte.

Laut Rückmeldungen, war das Buffet ausgezeichnet. Mitglieder der ATIGF haben sich selber übertroffen.

Ein weiterer Sprecher, Nadir Aykut, deutete auf den Wert der ATIGF hin und, dass dieser Wert nicht verloren gehen dürfe.

Margite, eine Aktivistin, die nie ihre Bindung zu ATIGF aufgab, bekam einen 30 Jahres – Becher zur Ehrung überreicht. Da sie leider aufgrund ihres Alters und gesundheitlichen Zustandes nicht anwesend sein konnte, konnte der Becher ihr nicht persönlich überreicht werden.

Auch für den kulturellen Teil war vorgesorgt. Nadir Aykut, Yoldas Aykut, Kaan Özel, Özgür Yarar, Sakine und vielen sangen auf Kurdisch, Türkisch und Armenisch gemeinsam Volkslieder.

Die Diskussionen und das Wiedersehen alter Freunde fand erst in den frühen Morgenstunden seinen Abschied.