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Stärken wir den organisierten Kampf für die Freiheit der Frauen am 100. Jahrestag des 8. März!

YENI KADIN | 04 – 03 – 2011 | Während der zweiten internationalen Konferenz sozialistischer Frauen wurde auf Vorschlag von Clara Zetkin entschieden, dass ein Tag im Jahr als „Einheits-, Kampf- und Solidaritätstag der internationalen werktätigen Frauen“ begangen werden soll. Der Grund für solch einen Vorschlag lag an den Kämpfen der Textilfabrikarbeiterinnen 1857 und 1908 in New York. Das erste Mal wurde er 1911 öffentlich gefeiert. Die werktätigen Frauen stellten Forderungen wie Wahlrecht, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Acht-Stunden-Arbeitstag und Mutterschutz auf und setzten sich gleichzeitig gegen imperialistische Kriege ein. Am 8. März 1917 sorgten die Arbeiterinnen in Petrograd (St. Petersburg) dafür, dass dieser Tag ebenfalls als Tag für den Widerstand gegen den Zar und die Armut wurde. Danach feierten weltweit jedes Jahr am 8. März werktätige Frauen den 8. März der ganzen Angriffe der Bourgeoisie zum Trotz. Um ihren Willen zu brechen, haben die Vereinten Nationen 1975 den 8. März zum internationalen Frauentag ernannt. Es ist sicherlich kein Zufall, dass eine kapitalistisch- imperialistische Institution wie die Vereinten Nationen bei der Ernennung des 8. März das Wort „werktätig“ und somit den politischen Sinn versuchen wegzulassen.

Es ist nun das 100. Jahr, an dem wir den 8. März als internationalen Tag der werktätigen Frauen feiern. Das revolutionäre Feuer des 8. März, das die New Yorker Textilfabrikarbeiterinnen entfachten, erleuchtet auch heute noch die Kämpfe der Frauen weltweit.

Trotz des 100- jährigen Kampfes werden Frauen auch heute noch als Menschen zweiter Klasse behandelt und erfahren weltweit Missbrauch, Vergewaltigungen und Gewalt. Obwohl sie ein wichtiger Teil der Produktion sind, werden sie bei der Verteilung der Güter benachteiligt. Wichtige Institutionen wie Religion und Kultur und Staatsorgane, die die oberen Ebenen des Lebens darstellen, handeln auch heute noch zum Nachteil der Frauen. Ihre Stellung in Führungspositionen bezüglich der Produktion, Führung und Organisation befindet sich noch immer weit hinter der der Männer. Von den Frauen wird gefordert, dass sie die stille Mehrheit der Bevölkerung bilden.

Trotz der ganzen Probleme, festigen wir unseren Willen, halten uns fester an unsere 100- jährige Tradition des Kämpfens und lernen aus unseren Fehlern der vergangenen Jahre. Wir wehren uns gegen alle reaktionären Werte und Normen, gegen die Frauenrollen, in die uns dieses System zu zwängen versucht, gegen unsere Darstellung als Anhängsel und Schatten des Mannes, gegen unsere Vermarktung als Prostituierte, gegen die Transformation unserer Körper zu Schätzen in imperialistischen Kriegen, gegen die Erdbebensituation unserer Psychen und gegen die innergesellschaftliche Positionierung als die Unterdrückten der Unterdrückten und lehnen diese ab!

Von New York bis heute entfachen wir das Feuer des organisierten Kampfes für die Befreiung der Frauen und schreiten voran! Wir dürfen nicht vergessen, dass, solange wir es zulassen, eine ästhetische Ware und eine glänzende Dekoration darzustellen, die schlimmste Rechnung der Krisen und Kriege zu begleichen, unsere Arbeit ausbeuten zu lassen, die Rollen der Gesellschaft als verständnisvolle Ehefrauen, gute Dienerinnen, begabte Köchinnen, reizende Lebenspartnerinnen und geduldige Kindermädchen anzunehmen, wir niemals das Recht zu reden haben werden…

Der 100. Jahrestag des 8. März soll ein Meilenstein auf unserem Weg zur Freiheit sein, wie es viele Frauen vor uns bereits gemacht haben. Durchbrechen wir die Grenzen des Lebens, werden wir die Subjekte unseres Lebens statt die Objekte des Kapitalismus, erheben wir uns gegen die Versklavung des Systems und zerstören wir alle unsere Fesseln!

Sorgen wir dafür, dass der Schrei der tausenden von Jahren an diesem 8. März seine Freiheit erlangt. Legen wir unsere Position mit dem Bewusstsein „unsere Arbeit, unsere Persönlichkeit und unsere Körper gehören uns!“ fest und rufen laut: „Wir werden uns nicht mehr beugen!“. Jetzt sind wir an der Reihe! Jetzt müssen wir reden!

  • Lang leben diejenigen, die seit 100 Jahren die Fackel des 8. März vorantreiben!
  • Es lebe der internationale Kampf der werktätigen Frauen!

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