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Solidarisieren wir uns mit den ArbeiterInnen von DESA, Gruppe Suni Deri (Künstliches Leder) und Yeşil Kundura (Grüne Schuhe), um ihren Kampf zum Erfolg zu führen!

ATIK | 23 – 01 – 2011 | Die weltweiten Geschehnisse der letzten Zeit sind uns allen bekannt. Der Klassenkampf gewinnt weltweit an Stärke, vor allem in Europa. Bevor überhaupt die Geschehnisse in England und Frankreich in Vergessenheit geraten konnten, erleben wir einen ähnlichen Arbeitskampf in der Türkei. Gestern noch sprachen wir über den Kampf der TEKEL- ArbeiterInnen, heute führen die Leder Arbeiterinnen unter noch schwereren Bedingungen ihren Kampf.

Mitglied in einer Gewerkschaft zu sein, ist in der Türkei ein ausreichender Grund, um gekündigt zu werden. Die ArbeiterInnen von DESA, Gruppe „Künstliches Leder“ und „Grüne Schuhe“ setzen diese Thematik wieder auf die Tagesordnung. Um die Situation zu erläutern, befinden sich hier Auszüge aus der Erklärung der Gewerkschaft „Deri- İş” vom 14. Januar 2011:

„Der Druck auf die ArbeiterInnen bei der DESA wird immer größer. Der offensive Kampf begann in Düzce, indem die ArbeiterInnen der DESA Gewerkschaftsmitglieder wurden. Ihr Kampf für bessere Arbeitsbedingungen wurden immer stärker. Dies führte dazu, dass sie immer größerem Druck der ArbeitgeberInnen ausgesetzt waren. Vor allem die psychischen Angriffe des ArbeiterInnen gegenüber werden immer schlimmer.“

„Die ArbeiterInnen, die nun Gewerkschaftsmitglieder sind, werden vonseiten der ArbeitgeberInnen ständig u.a. durch Kameraaufnahmen verfolgt. Vor allem die Arbeiterinnen werden jeden Tag aufs Neue in das Büro der Arbeitgeber gerufen, um nachzufragen, ob sie Gewerkschaftsmitglieder sind und werden dann zur Kündigung gedrängt.“

„In Bereichen, in denen mit giftigen Chemikalien gearbeitet wird, werden die Lüftungen immer wieder außer Betrieb gesetzt. Die Gesundheit der ArbeiterInnen wird hier wohl wissend aufs Spiel gesetzt. Dies sind Maßnahmen, um die Organisation der Gewerkschaftsmitglieder zu unterbinden.“

„Ein Teil der ArbeiterInnen von der Gruppe ‚Künstliches Leder‘ in Çorlu sollte entlassen werden. Als Grund für die Kündigung wurde die Organisation der ArbeiterInnen genannt, die sie für den Schutz und Ausbau ihrer sozialen und verfassungsgemäßen Rechte ins Leben riefen.“

Hier können wir sehen, dass die weltweiten Klassenkämpfe der ArbeiterInnen mit verschiedenen Hindernissen und Schwierigkeiten konfrontiert sind. Während in Europa die Polizei auf die ArbeiterInnen losgeschickt wird, sind es in der Türkei menschenunwürdige und viel reaktionärere Maßnahmen, die ergriffen werden.

Während das Organisieren und der Kampf um demokratische Rechte ein den ArbeiterInnen zustehendes Recht sind, werden diese den ArbeiterInnen in der Türkei nicht „nur“ verboten, sondern die Arbeitgeber von DESA, Gruppe „Künstliches Leder“ und „Grüne Schuhe“ stellen jegliche Anstrengungen an, um die ArbeiterInnen darin von vornherein zu hindern. Gerade in Zeiten, in denen die türkische Regierung versucht, besonders demokratisch zu erscheinen, und die dazu gehörigen Gesetze verabschiedet, wird Gewerkschaftsarbeit noch immer als etwas „Illegales“ dargestellt. Die ArbeiterInnen, die sich dennoch gewerkschaftlich arrangieren, müssen folterähnlichen Maßnahmen stand halten. Es ist das Recht eines jeden Menschen, sich zu organisieren und für die eigenen Rechte zu kämpfen! Auf dieses Recht sollte niemand verzichten müssen!

Wir als ATIK begrüßen den gerechtfertigten Kampf und solidarisieren uns mit den ArbeiterInnen. Außerdem befinden sich viele der geschäftlichen Beziehungen dieser ArbeitgeberInnen in Europa. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Klassenkampf ein internationaler Kampf ist. Jeder Widerstand benötigt unterschiedlicher Unterstützung. Um diese Unterstützung auch den ArbeiterInnen aus der Türkei entgegenzubringen, wie es bisher auch bei allen anderen Kämpfen geschah, rufen wir alle Personen und Organisationen dazu auf, sich mit den ArbeiterInnen der DESA, Gruppe „Künstliches Leder“ und „Grüner Schuh“ zu solidarisieren!

ATIK (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa)

ATIK_Sendikalar_DE – PDF