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Der hysterische Angriff gegen die MigrantInnen in Rosarno (Italien) ist der „moderne Sklavenrassismus“

atiklogoATIK | 13 – 01 – 2010 | In Rosarno, was sich in der süditalienischen Provinz Kalabrien befindet, hat sich ein weiteres Beispiel von rassistischen Übergriffen abgespielt. Hier wurden ArbeiterInnen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge, die saisonal in der Landwirtschaft arbeiten und einen halbillegalen oder illegalen Aufenthaltsstatus haben, angegriffen.

Nachdem zwei Migranten vonseiten der rassistisch- faschistischen Mafioso mit Waffen schwer verletzt haben, wurden Protestdemonstrationen von werktätigen MigrantInnen organisiert. Ihren legitimen Massenprotest hat die italienische Polizei und die Carabinieri gewaltsam niedergeschlagen, was der Grund für die weiteren z. T. gewalttätigen Protestaktionen wurde. Die MigrantInnen, die gegen die menschenunwürdigen Umstände und die rassistischen und diskriminierenden Angriffe protestieren, haben durch ihre legitime Rebellion ein neues Beispiel für Zivilcourage an Tag gelegt.

Es wird gesagt, dass durch die Angriffe, die vonseiten der Mafia, der Rassisten und der Polizei begonnen wurden, mehrere Hundert MigrantInnen verletzt worden seien. In den Medien, die durch die Herrschenden gesteuert werden, wird die Realität verdreht und der Rassismus noch weiter geschürt. In letzter Zeit hatten sich die MigrantInnen darüber beschwert, dass sie der berühmten Mafiaorganisation Kalabriens, genannt „Ndrangheta“, „Gebühren“ zahlen mussten, damit für die „Sicherheit der MigrantInnen“ gesorgt werden konnte, was zu ihrer doppelten Ausbeutung führte. Nach diesen Geschehnissen wurden hunderte MigrantInnen plötzlich und Widerwillen in die Flüchtlingslager, die fern von jeglichen hygienischen Grundlagen sind, in Brindisi und Bari deportiert, ohne Gebrauch von irgendwelchen rechtlichen Verfahren machen zu können. Tausende von MigrantInnen und Flüchtlingen, die sich um ihre körperliche Unversehrtheit fürchten, versuchen mit eigenen Mitteln aus der Region zu flüchten.

Der Innenminister Italiens Roberto Maroni sagte, dass die Geschehnisse in Rosarno zeigten, dass man gegen die Kriminalität der (illegalen) MigrantInnen mit stärkeren Mitteln vorgehen müsse und verteidigt somit die Zusammenarbeit von Mafia und Polizei während der hysterischen Übergriffe gegenüber den illegalen MigrantInnen und Flüchtlingen. Im Gegensatz dazu äußerten die fortschrittlichen und demokratischen italienischen Medien und die linke Opposition die richtige politische Lösung, dass das eigentliche Probleme nicht die legalen oder illegalen MigrantInnen darstellen, sondern der Machtkampf der ausbeuterischen, mafiösen, rassistischen und faschistischen Überzeugungen. In der Provinz Kalabrien werden zehntausende werktätige MigrantInnen in den Obstgärten unter sehr schlechten und ungesunden Bedingungen und ohne Versicherung wie Sklaven arbeiten gelassen. Selbst der Flüchtlingsbeauftragter der Vereinten Nationen (UNCHR) und die italienischen Gewerkschaften kritisieren diese menschenunwürdige Situation seit Jahren.

Die Provinz Kalabrien, die schon seit Zeiten Mussolinis bekannt für ihre starken rassistischen und faschistischen Organisationen und für ihre Mafia ist, ist aus ökonomischer Sicht ein Gebiet, dass auf die Landwirtschaft und den Tourismus angewiesen ist. Es ist ein gemeinsames Ziel der dort ansässigen kleinen Verkäufer, Großbauern und Kapitalisten durch die Ausbeutung der billigen und ungelernten Arbeitskraft der MigrantInnen im Wettbewerb zu siegen und den größtmöglichen Profit zu erreichen. Die herrschende Klasse in Italien profitiert im ganzen Land durch die derartige faschistoide Ausbeutung. Der Vorsitzende der rassistischsten Regierung Europas Berlusconi wird heute wegen seiner unterdrückenden Art gegenüber allen Werktätigen und MigrantInnen vonseiten vieler italienischen Linker und der fortschrittlichen Presse als „Repräsentant des heutigen modernen Faschismus“ bezeichnet.

Im Namen der Konföderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Europa protestieren wir gegen die unterdrückende, rassistische und faschistische Migrationspolitik der italienischen Regierung. Wir möchten noch einmal deklarieren, dass wir, an welchem Ort wir uns auch immer befinden, die Rechte der MigrantInnen immer verteidigen werden. Wir rufen die italienische und internationale demokratisch- fortschrittliche Öffentlichkeit, die Gewerkschaften, die Menschenrechtsorganisationen und -AktivistInnen dazu auf, noch aktiver zu werden, um die MigrantInnen zu schützen und ihre Rechte zu verteidigen. Es lebe die internationale Einheit der ArbeiterInnen und die Geschwisterlichkeit der Völker!

Nein zu den rassistischen Übergriffen durch die zivil-bürokratische Polizei und Mafia in Italien!

Solidarität mit den (legalen, illegalen) MigrantInnen aus Afrika, die den Angriffen ausgesetzt sind!

Auch die demokratischen Rechte der MigrantInnen sind Menschenrechte!

Schluss mit den Angriffen gegen MigrantInnen und Flüchtlinge!

Stoppt das 2010- Rückführungsdirektiven der EU!