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Überall ist Taksim, überall ist Widerstand! Die Staatsgewalt auf das Volk in der Türkei hat kein Ende!

atif2ATiF |28-06-2013 | Die Staatsgewalt auf das Volk in der Türkei hat kein Ende! Jeden Tag neue Festnahmen, ob Anwälte, Journalisten, Ärzte oder Revolutionäre! Alles begann am Freitag, den 31. Mai 2013 um 4:00 Uhr mit der Stürmung der Polizei in den Gezi-Park, ein kleiner Park in Istanbul in dem Stadtteil Taksim. Der Taksim-Platz hat eine enorme Symbolkraft als Versammlungsstätte der kämpferischen und revolutionären Arbeiterbewegung in Istanbul. Diese Symbolkraft begann damit dass am 15./16. Juni 1970 ein großer Streik von Arbeiterinnen und Arbeitern auf dem Taksim-Platz war. Über 150.000 Arbeiterinnen und Arbeiter waren dort im Streik. Polizisten gingen auf die Massen los und schossen auf die Demonstranten,  3 Arbeiter kamen damals ums Leben. Als der Widerstand weiter anwuchs, verhängte der Staat einen drei Monate andauernden Ausnahmezustand über Istanbul und Kocaeli. Der Widerstand vom 15./16. Juni ist ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte der Türkei, der zeigt, wie die Arbeiterklasse der Türkei als eine unabhängige Kraft auftritt. Auch am 1. Mai 1977 wurden die protestierenden Arbeiterinnen und Arbeiter auf dem Taksim-Platz angegriffen und es kamen 35 Menschen ums Leben. Auf Grund dieser Ereignisse hat der Taksim-Platz eine enorme Symbolkraft für Arbeiter und Revolutionäre bekommen. Seit dem Vorfall 1977 hat die türkische Regierung diesen Platz zur Nutzung von Demonstrationen und Kundgebungen verboten. Jedes Jahr zum 1. Mai versuchten die Demonstranten auf den Taksim-Platz zu gelangen, doch sie wurden durch die staatliche Gewalt jedes Jahr daran gehindert. Zum ersten Mal gelang es den Massen am 1. Mai 2010  durchkämpfend auf den Taksi-Platz zu gelangen. Im Jahr 2011 und 2012 kamen dann über 100.000´de Arbeiterinnen und Arbeiter auf diesen Platz und feierten den Tag der Arbeiter. Im Jahr 2013 hatten die Veranstalter sogar 1 Millionen Menschen erwartet, doch dieses Jahr wurde die Nutzung des Taksim-Platzes erneut durch die Regierung verboten.
Weitere Verbote folgten am 6. Mai und auch am 18. Mai 2013 wurden Veranstaltungen zum Gedenken an ermordete Revolutionäre auf dem Taksim-Platz verboten und auch eine Demonstration von Textilarbeiterinnen. Der Taksim-Platz ist also der Regierung ein Dorn im Auge, daher möchten Sie nun diesen Platz umstrukturieren, eine Großmoschee errichten, Einkaufszentren bauen und eine Gendenkstätte an das osmanische Reich errichten. Um diese Vorhaben verwirklichen zu können, möchte die Regierung den einzigen Park, der sich angrenzend zum Taksim-Platz befindet vernichten. Gegen diese Vernichtung hatte sich eine Gruppe von Menschen Ende Mai 2013 in dem Gezi-Park niedergelassen und die Maschinen bei der Vernichtung des Parks gehindert.
Am Freitag, den 31. Mai 2013 um 4:00 Uhr morgens stürmte die Polizei dann diese Besetzung, zertrümmerte die Zeltstadt der Besetzer und griff diese mit harten Mitteln an. Diese Nachricht brachte das Fass der Bevölkerung zum überlaufen und 10.000´de Menschen versammelten sich binnen kurzer Zeit im Gezi-Park. Das gefiel der Regierung  gar nicht. Die Polizei versuchte mit aller Gewalt die Demonstranten aus dem Gezi-Park und auch aus dem Taksim-Platz zu verscheuchen. Sie setzten massenhaft Tränengas, Wasserwerfer und Schreckbomben ein. Die Demonstranten (Bürgerinnen und Bürger) besetzten den Park weiterhin und der Staatsapparat konnte tagelang nicht mehr in den Park eindringen. Besonders schlimm waren die Angriffe der Polizei am 4. Juni 2013 und auch am 15. Juni 2013 wo sie dann in den Park eindrangen und die Menschen gewaltsam und verletzend aus dem Park verscheuchten. In den Wasserwerfern waren verschiedene Chemikalien gemischt worden, so dass die Berührung mit diesem Wasser heftig auf der Haut brannte.
Die Polizisten schossen mit den Tränengaskanülen direkt auf die Demonstranten, so dass viele Menschen verletzt wurden und sogar einige ums Leben kamen.  Im Gezi-Park hatten die Demonstranten ein Zelt zur direkten Behandlung von verletzten aufgebaut und Ärzte waren dort im Einsatz, auch dieses Zelt wurde mit Tränengas angegriffen und zerstört. Ältere Menschen, kleine Kinder und auch Menschen mit Behinderung und die im Rollstuhl sitzen wurden mit Wasserwerfern und Tränengas angegriffen. Ein Krieg der Polizisten gegen die Bevölkerung wie es noch nie gesehen wurde.
Durch die Ausschreitungen kam es bisher zu 5 Toten (Ethem Sarisülük, Abdullah Cömert, Mehmet Ayvalitas, Irfan Tuna, Zeynep Eryasar), über 7.000´de Verletzte und über 3.000 Festnahmen. Ärzte wurden festgenommen, weil sie Demonstranten behandelt haben, Anwälte wurden festgenommen weil sie demonstriert haben und auch hunderte Journalisten wurden festgenommen weil sie in den Medien über die Wahrheit berichteten.
Auch in den letzten Tagen und Wochen kam es zu massenhaften Verhaftungen, besonders von Revolutionären Gruppen. In Istanbul und Ankara wurden am 18. Juni 2013, zur selben Zeit gegen 5:00 Uhr morgens Wohnungen seitens der Polizei gestürmt und über 100 Menschen der linken Organisation „ESP“, der Zeitung „Atilim“, der Nachrichtenhomepage „ETHA“, Mitarbeiter des Radios „Özgür“ und von der Jugendföderation „SGDF“ festgenommen. Die türkische Regierung kann den Widerstand des Volkes in der ganzen Türkei und auf der ganzen Welt, bezüglich des Gezi-Parkes nicht verkraften und daher werden sie der Bevölkerung gegenüber immer brutalter und greifen daher zu massiven Mitteln. Je mehr die Regierung in ihrem eigenen Trott versinkt, umso brutaler wird sie dem Volk gegenüber. Doch Medien aller Welt filmen dieses und berichten über die Gewalt der türkischen Regierung.
Weitere Verhaftungen folgten tag täglich am 20. Juni 2013 wurden 50 Menschen in Izmir festgenommen, 13 davon wurden verhaftet. Die verhafteten gehörten den Organisationen Partizan, YDG, Kaldirac und DHF an. Am 26. Juni 2013 wurden 23 Menschen in Ankara (Organisationen: Halkevleri, ESP, SDP, Partizan, YDG, Odak).  Am selben Tag wurden 9 Menschen in Eskisehir verhaftet (Organisationen: ÖDP, Egitim-Sen, Halkevleri).
Am 25. Juni 2013 stürmte die Polizei in Erzincan 9 Wohnungen und Büros und nahmen 9 Menschen fest. Unter den festgenommen war ein Journalist der Zeitung „Özgür Gelecek“ namens Cetin Kirsiz. Cetin Kirsiz ist seit seiner Festnahme im H-Typ Gefängnis in Erzurum im Hungerstreik. Am 20. Juni 2013 wurde ebenfalls ein Journalist namens Izzet Uysal, von der Zeitung Özgür Gelecek, in Izmir festgenommen.
Warum hat der Staat es besonders auf die Journalisten verschiedener Zeitungen und Medien abgesehen. Da der Staat einfach nicht möchte, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Millionen von Menschen sind auf den Straßen und demonstrieren gegen das faschistische, türkische Regime, doch die türkischen Medien lenken von den wahren Hervorkommnissen ab. Denn schaut man sich die Fernsehprogramme des Staates an und liest deren Zeitungen, dann sieht es so aus als würde nur eine Gruppe von Anarchisten für Unruhe sorgen. Um dem gesamten Volk weiterhin die Unwahrheiten einzuflößen, werden derzeit hunderte von Journalisten und Reporter festgenommen und zum Teil auch verhaftet.
Es ist die Aufgabe eines jeden Menschen die Wahrheit ans Licht zu bringen, genauso wie die Journalisten Cetin Kirsiz  und Izzet Uysal es getan haben. Wir müssen die wahren Ereignisse erzählen, wir müssen die Wahrheit mit unseren Kameras fotografieren und diese Wahrheiten müssen wir korrekt und objektiv weiterleiten. Die Zeitung Özgür Gelecek schreibt die Wahrheit über den türkischen Staat, über die Wut des Volkes gegen die Grausamkeiten gegenüber dem Volk, über die Widerstände und auch über die Freuden des Volkes.
Freiheit für alle Journalisten!
Freiheit für Cetin Kirsiz  und Izzet Uysal !
Freiheit für die Leser von revolutionären Zeitungen!
Pressefreiheit und freie Meinungsäußerung für jeden Menschen!
Die Zeitung Özgür Gelecek wird immer die Wahrheit schreiben!
Überall ist Taksim, überall ist Widerstand!
Hoch die internationale Solidarität.