Am Samstag, den 14. September, gegen 23:00 Uhr, kamen Emine Çoban, eine Migrantin aus der Türkei, und ihr 5-jähriger Sohn Umut Can Çoban bei einem Brand im Erdgeschoss eines vierstöckigen Wohnhauses in der Friedrich-Ebert-Straße in der nordberliner Stadt Eberswalde ums Leben. Sechs weitere Personen wurden bei dem Brand verletzt.
Zunächst verurteilen wir, die Föderation der Arbeiter*innen aus der Türkei in Deutschland (ATIF), diesen Angriff mit Wut und sprechen den Familien und Angehörigen von Emine Çoban und ihrem Sohn Umut Can Çoban unser Beileid aus. Wir wünschen den Verletzten dieses feigen Angriffs baldige Genesung.
In Bezug auf den Angriff bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ingo Kechichian, in einer Erklärung gegenüber dem deutschen Fernsehsender RBB, dass nach dem Brand in Eberswalde, bei dem zwei Türken ums Leben kamen, wegen Verdachts auf Brandstiftung ermittelt werde. „Wir gehen davon aus, dass es sich nicht um einen technischen Defekt handelt, sondern um eine vorsätzliche Tat, die den Brand verursacht hat“, sagte er. Auch im September kam es in Berlin zu mehreren Brandanschlägen auf Autos.
Was zeigen diese Entwicklungen? Der Wahlerfolg der rechtsextremen und faschistischen Partei AfD in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg fördert weiterhin den Rassismus und die Diskriminierung in der Gesellschaft. Diese gesellschaftliche Spaltung stärkt auch faschistische, bewaffnete Organisationen. Dass Migrant*innen und insbesondere Geflüchtete so sehr ins Visier genommen und als Feinde dargestellt werden, führt dazu, dass Rassismus in der Gesellschaft Wellen schlägt und sich in dieser Phase der inneren Faschisierung eine besorgniserregende und beängstigende Situation für uns Migrantinnen ergibt. Solange rassistische und faschistische Politiken in Deutschland bestehen, wird der Anschlag in Berlin weder der erste noch der letzte sein.
ATİF, mit einer fast 50-jährigen Geschichte des Kampfes gegen Faschismus und jede Art von Reaktionismus, wird diesen Kampf weiterhin entschlossen fortsetzen und verstärken. Wir rufen vor allem alle Migrant*innen sowie alle gesellschaftlichen Gruppen auf, gemeinsam gegen Rassismus und Faschismus zu handeln. Lasst uns den gemeinsamen Kampf für ein Leben in echter Demokratie und Frieden verstärken!
– Alle faschistischen Parteien und Organisationen müssen verboten werden!
– Lasst uns gegen Rassismus und Faschismus vereinen!