Frankfurt am Main. Die Gewerkschaft IG BAU hat dem jüngst erzielten Tarifergebnis für die 890.000 Beschäftigten des Baugewerbes zugestimmt. Die Bundestarifkommission sprach sich »mit großer Mehrheit« für die Vereinbarung über mehr Lohn sowie eine Wegezeitenentschädigung aus, wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte. Nun müssen noch die Gremien des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie bis Ende nächster Woche zustimmen, wie es hieß.
Eine Einigung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt war erst im Schlichtungsverfahren gelungen – zuletzt drohten Streiks. Mitte Oktober einigten sich die Verhandelnden beider Seiten schließlich auf einen Kompromiss, der Lohnerhöhungen in drei Schritten sowie Corona-Prämien und Einmalzahlungen vorsieht. Die Angestellten im Westen bekommen demnach bis 2024 insgesamt 6,2 Prozent mehr Geld, im Osten sind es in Summe 8,5 Prozent. Vereinbart wurde von beiden Seiten zudem, dass die Gehälter zwischen Ost und West bis 2026 hundertprozentig angeglichen sind. Eine Einigung gelang auch beim Thema Entschädigung für die Anfahrtswege zu den Baustellen – diese liegen teils hunderte Kilometer vom Betriebsort entfernt. Vereinbart wurden pauschale, nach Kilometern gestaffelte Beiträge pro Tag. (AFP/jW)