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Unterstütze die Hungerstreikenden in der Türkei in ihren Forderungen!

KÖLN | 25 – 10 – 2012 | Seit dem 12. September befinden sich die politischen Gefangenen in den türkischen Gefängnissen, die aufgrund der PKK und PJAK- Verfahren inhaftiert  sind  und deren  Forderungen u.a. die Aufhebung der erschwerten Isolationshaft von A.Öcalan (seit 457 Tagen) sowie seine Freiheit, als auch die Aufhebung des illegitimen muttersprachlichen Verbots (kurdisch) in der Türkei sind, im ununterbrochenen Hungerstreik (45 Tage). Seit Beginn des Protests wurde der Hungerstreik in 38 Gefängnissen von anfangs 63 PKK und PJAK Inhaftierten begonnen und in derzeit allen Gefängnissen ausgeweitet, in denen PKK, PJAK Gefangene
inhaftiert sind. Unter den inhaftierten Hungerstreikenden befinden sich u.a. auch Abgeordnete, JournalistInnen, inhaftierte Kinder, schwer Kranke, Bürgermeister und Friedensmütter, dessen Protest auch eine breite Unterstützung in der Öffentlichkeit erfährt.
In den meisten Gefängnissen wird die lebensnotwendige Verabreichung von Vitamin B1 nicht gestattet, so dass die Hungerstreikenden durch die willkürliche Praxis der Gefängnisleitungen dauerhafte Schäden davontragen und letztendlich dem Tode ausgesetzt werden. In einigen Gefängnissen sind die Hungerstreikenden sogar der Isolationshaft in Einzelzellen ausgesetzt. Nach der öffentlichen Erklärung des Justizministeriums und den folgenden Wortlauten: „…Wir werden erst dann intervenieren, wenn die Hungerstreikenden kein waches  Bewusstsein mehr haben…“, duldet und plädiert das Justizministerium somit für ein Davontragen von Dauerschäden. So lösten die massenhaften
Hungerstreiks in den  Jahren 1996 und 2000  Dauerschäden wie das Wernicke Korsakow- Syndrom aus, welchen die Hungerstreikenden heute auch ausgesetzt sind. Insbesondere bei 63 Inhaftierten, die als erstere den Hungerstreik begannen, zeichnen sich  jetzt schon die erste gesundheitliche Einschränkungen und Symptome wie Nasenbluten, sensible Geräuschempfängnis, Vergesslichkeit und Verlust des Bewusstseins aus.
Die AKP-Regierung, die unter eines Demokratisierungsvorschubs eine „Zwei-Gesichter Politik“ anstrebt, macht mit ihren tagtäglichen Praktiken alle gesellschaftlichen oppositionellen Kräfte, darunter auch insbesondere die Aleviten und Kurden, zur Zielscheibe ihrer Willkürpolitik. Die Bilanz der AKP-Politik seit dem 32. Jahrestag des Militärputsches von 1980, beläuft sich wie folgt: 130.000 Inhaftierte, zahlreiche Folterverbrechen, Isolationshaft in F-Typ Gefängnissen (u.a. in Imrali), ca. 100 inhaftierte JournalistInnen,
ca. 67 inhaftierte GewerkschaftlerInnen in den türkischen Gefängnissen und ständige Unterdrückung von ArbeitnehmerInnen in diversen Arbeitssektoren.
Wir, die unten aufgeführten UnterzeichnerInnen, unterstützen und solidarisieren uns mit dem politischen Protest der hungerstreikenden Inhaftierten. In diesem Sinne muss den Forderungen der Hungerstreikenden nachgekommen werden und der Hungerstreik beendet werden. Wir rufen alle zivilgesellschaftlichen Kräfte dazu auf, die Hungerstreikenden in ihren Forderungen zu unterstützen.
Für eine Beendigung der Isolationshaft und Gewährung der Sicherheit, Gesundheit und des freien Besuchsrechtes! Für die Anerkennung des muttersprachlichen Verteidigungsrechtes! Für die Freiheit der politischen Gefangenen!

Kundgebung am 26.10.2012
Domplatte (Römerbogen), 50667 Köln
17.00-19.00 Uhr

UnterstützerInnen:
Europäischer
Friedensrat, Yasanacak Dünya, TÜDAY-Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland e.V., Alevitische Gemeinde Köln, ATIF-Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland, Yekkom-Föderation kurdischer Vereine in Deutschland, Bildungs- und Kulturzentrum Bergisch Gladbach e.V., YXK-Dachverband der Studierenden aus Kurdistan, AGIF-Föderation der ArbeitsmigrantInnen in Deutschland e.V., ÖDA- Freiheit und Solidarität Deutschland, FEK – Föderation Ezidischer Kurden e.V., Armenische Gemeinde Köln , Verein der Griechen aus Pontos in Köln e.V., Christlich-Alevitischer Freundeskreis der CDU

V.i.S.P.:
TÜDAY- Menschenrechtsverein Türkei/Deutschland e.V., Melchiorstrasse 3, 50670 Köln, info@tuday.de