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Demonstration gegen die Schließung des TSTG – Werks

DUISBURG | 05 – 04 – 2012 | Circa 300 Arbeiter_innen demonstrierten heute gegen die geplante Schließung des TSTG – Werkes. Das TSTG – Werk, was das letzte Eisenbahnschienen produzierende Werk ist, und dessen Hauptzulieferer die Deutsche Bahn AG ist, soll laut der Bekanntmachung Mitte letzten Monats geschlossen werden.

Der Mutterkonzern „Voestalpine“ verkündete Mitte letzten Monats, dass der Standort in Duisburg nicht mehr lukrativ sei: „Wir bedauern es sehr, diesen Schritt gehen zu müssen“, sagte Franz Kainersdorfer, Mitglied des Vorstandes von Voestalpine, „dass die Produktion am Standort Duisburg – Bruckhausen nicht rentabel ist, liegt vor allem an den Gegebenheiten des Marktes“. In den letzten Jahren habe die TSTG mit sinkender Auslastung zu kämpfen gehabt: „Und sie hat zuletzt hohe Verluste geschrieben“, wie die Derwesten berichtete.

Die Kollegen im Werk sagen aber etwas anderes, sie werfen dem Mutterkonzern vor, sich in  Kartellabsprachen verwickelt zu haben, um auf dem Markt die Preise anzuheben. Des weiteren äußerten sie, dass nach dem Auffliegen der Kartellabsprachen und das damit verbundene Abfallen des Preises nun versucht werde, die Firmen in Österreich zu retten. So wird für das TSTG – Werk in Duisburg noch nicht einmal ein Käufer gesucht, um den Markt möglichst konkurrenzlos zu halten.

Kenan Ilhan, zweiter Vorsitzender des Betriebsrates bei TSTG, sagt: „Es kann nicht sein, dass aufgrund von Kartellmachenschaften, 460 Arbeitsplätze in Duisburg verloren gehen“, er betonte  auch: „dass das TSTG – Schienenwerk das letzte Werk sei, das in Deutschland Schienen produziere.“

So war eine der Hauptforderungen heute: „Die Kartelle sollen die Suppe selber auslöffeln“. Es kann nicht sein, dass alle Krisen der großen Monopole immer auf Kosten der ArbeiterInnen getragen werden. An den Protesten beteiligten sich auch neben der IG-Metall, auch die ATIF (Föderation der Arbeiter aus der Türkei in Deutschland) und die Young Struggle. Des weiteren beteiligten sich auch die Vertrauensleute der HKM, Arcelor Metall, Thyssen und anderer Stahlfirmen in Duisburg und sprachen ihre Solidarität aus.