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Demonstration in Innsbruck gegen die Einstellung der Ermittlungen im Sivas-Massaker

INNSBRUCK | 20 – 03 – 2012 | Am letzten Freitag, 16. März 2012 gingen in Innsbruck über 1.000 Menschen auf die Straße, um gegen die höchst umstrittenene Einstellung der Verfahren gegen die Täter_innen des Sivas-Massakers zu protestieren. Das türkische Höchstgericht in Ankara beschloss letzte Woche am 13. März, den Prozess gegen die Mörder_innen von 35 Menschen einzustellen.

„Menschenrechtsverletzungen verjähren nicht! Wir fordern Rechenschaft!“ war auf den zahlreichen
Transparenten zu lesen. Aufgerufen zu einer der größten Demonstrationen in Innsbruck der letzten Jahre
hatten mehrere migrantische Organisationen, darunter ATIGF, DIDF, ADHF, Pir Sultan Kulturzentrum, Kurdisches Volkshaus und Alevitische Vereine aus Imst, Jenbach und Kufstein sowie die Plattform Bleiberecht.

Während der gesamten Route wurde in deutscher und türkischer Sprache über das Sivas-Massaker informiert
und die Forderung gestellt, dass die Verantwortlichen, die sich zum Teil im Umfeld der Regierungspartei AKP befinden, vor Gericht gestellt werden. Mit dem Ruf „Burda!“ (Du bist hier!) nach der Verlesung jedes Opfernamens und einer Gedenkminute wurde am Landhausplatz die Demonstration beendet.

Hintergrund zum Sivas-Massaker:
Am 2. Juli 1993 fand in der zentralanatolischen Stadt Sivas (Türkei) eine kulturelle Veranstaltung alevitischer
Künstler_innen und Intellektuelle statt. Nach einer Dabei steckte ein aufgebrachter Mob das Hotel Madımak in Brand. Polizei und Einsatzkräfte sahen zu bzw. wurden von der Menge an den Löscharbeiten und der Rettung der Menschen im Hotel gehindert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Brandanschlag_von_Sivas)