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Kein Häuserabriss wegen dem Bau eines Outlet-Centers

DUISBURG | 27 – 01 – 2012 | In Duisburg-Hamborn soll ein neues Outlet-Center errichtet werden, was sich FOC (Factory-Outlet-Center) nennen soll. Der Investor, die Douvil GmbH, möchte dieses Bauvorhaben für insgedamt 125 Millionen Euro, mit Rund 200 Geschäften, die Markenartikel zu reduzierten Preisen anbieten sollen, errichten. Der Duisburger Stadtrat hat am 17. Oktober 2011 diesem Bauvorhaben zugestimmt. Das Bauprojekt soll in 2013 beginnen und voraussichtlich im Jahr 2017 fertiggestellt werden.

Das Bauprojekt ist geplant auf eine Gesamtfläche von ca. 30.000 m² und um diese Fläche tatsächlich nutzen zu können muss eine ganze Wohnungssiedlung von insegamt 400 Wohnungen die Fläche räumen, davon sind ca. 1000 Menschen betroffen. Es handelt sich um Menschen die über Jahre, sogar über Generationen in dieser Siedlung wohnen. Überwiegend sind auch Menschen betroffen, die sehr alt und pflegebedürftig sind, für die ein Umzug gar unmöglich ist. Es haben sich über die vielen Jahre Nachbarschafaten gebildet, die sich Gegenseitig bei Ihren Einkäufen oder Arztbesuchen behilflich sind. Nun sollen diese Menschen ihr Wohngebiet verlassen und sollen für diesen Umzug auch noch die Umzugskosten sowie die Speditionsfirma von der Immeo (Wohnungsgenossenschaft) gesponsert kriegen.

Dass klingt im ersten Moment sicherlich ganz nett, nur muss mann bedenken, dass man zu den Mietpreisen die die Mieter derzeit haben, keine Wohnungen finden wird. Dass heißt die Mieter müssen nicht nur Ihre gewohnte Umgebung verlassen, sondern sich auch auf eine finanzielle Veränderung einlassen. Die Immeo versucht durch Einzelgespräche die Mieter zu überzeugen die Wohnsiedlung zu verlassen. Viele haben dies schon wahrgenommen, da sie sich gefürchtet haben gegen diese Ungerechtigkeit vorzugehen.

Die Mehrheit der Mieter versucht jedoch gegen diese Ungerechtigkeit anzukämpfen und sie haben sogar eine Bürgerinitiative gegründet und mehrere Demonstrationen und Aktionen organisiert, es wurde sogar eine Menschenkette rund um den Zinkhüttenplatz gebildet. Helmut Mattern, ein Sprecher der Bürgerinitiative sagt: „Wir müssen immer bereit sein, auf die Straße zu gehen!“ Eine andere Mieterin gibt ganz offen zu, dass sie solche Aktionen in den Medien vorher gesehen hatte und immer ignoriert hat, doch wo sie nun selbst betroffen ist sieht sie die Dinge ganz anders und ist heute traurig darüber die anderen Menschen nicht unterstützt zu haben.

Nicht nur die Mieter des Zinkhüttenplatzes werden von diesem Bauvorhaben betroffen sein, auch die Bewohner in der näheren Umgebung sowie die Einzelhandelsbesitzer in den Stadtteilen Duisburg-Hamborn und Duisburg-Marxloh. Der Investor plant mit ca. 2,7 Millionen Besuchern jährlich. Dass wird sich von der Feinstaubbelastung ungemein auf die in der Umgebung wohnenden Menschen auswirken. Durch die geplante Gastronomie und den Textilläden die geöffnet werden sollen, werden die Einzelhändler in den Stadtteilen Hamborn und Marxloh in ihren Einnahmen beträchtigt werden. Viele kleine Einzelhändler können sogar davon ausgehen, dass ihre Existenz gefährdet ist. Der Investor versammelte die Einzelhändler am Mittwoch, den 25.01.2012 im Hotel Montana in Duisburg-Marxloh und versucht sie durch sein Bauvorhaben zu überzeugen. Mit den Ausreden seine Besucher würden auch nach Marxloh kommen um dort einzukaufen und zu essen, versuchte er sein Vorhaben schmackhaft zu machen und unterlies dabei die klare Wahrheit an der ganzen Tatsache, dass er genau diese Stadtteile lahmlegen wird.

Die Mieter werden weiterhin gegen dieses Bauvorhaben protestieren und immer mehr Aktionen durchführen. Auch andere Organisationen wie DieLinke, MLPD und die ATIF unterstützen die Mieter bei ihren Aktionen und prostestieren gemeinsam mit ihnen gegen dieses Bauvorhaben.