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Rhein-Main: Drei Wahlkampfstationen mit Stefan Engel

stefanFRANKFURT | 25 – 09 – 2009 | Das war neu für die Kollegen von Opel Rüsselsheim: ein Parteivorsitzender – selbst Arbeiter – eine Stunde vor dem Tor 48. Stefan Engel, der Vorsitzende der MLPD, war beim selbständigen Opel-Streik 2004 ein wichtiger Berater gewesen und ging sofort auf die aktuelle Situation bei Opel ein: selbst beim Einstieg der Magna-Gruppe bleiben 35 Prozent bei GM – und denen geht es nur um die billigen Gelder vom Staat.

Für die Opel-Kollegen spielt es keine Rolle, wer sie ausbeutet. Sie müssen sich gegen die Erpressung stellen, nur mit immer weiterem Verzicht seien die Arbeitsplätze zu retten. Jeder Arbeitsplatz muss verteidigt werden – auch für die Kinder. Die Opelaner haben Erfahrung damit, ihre Kampfkraft und Solidarität auch international in die Waagschale zu werfen. Hierfür haben sie die volle Unterstützung der MLPD.

In seinen Kurzreden ging Stefan Engel auch auf die ganze Bandbreite der Wahlkampfthemen ein: warum wir für die Abschaffung der Arbeitslosigkeit den Kapitalismus abschaffen müssen. Oder dass eine weltweite aktive Widerstandsbewegung gegen die Umweltkatastrophe zu einer Überlebensfrage der Menschheit geworden ist.

Etliche Broschüren „Bürgerliche politische Ökonomie vor dem Scherbenhaufen“ wechselten den Besitzer. Unterschriften für den zwei Mal abgemahnten kämpferischen Kollegen Erik Kordes wurden gesammelt. Er bedankte sich persönlich für die Unterstützung.

Szenenwechsel: 16 Uhr, Konstablerwache Frankfurt/Main. Die mitreißende Rede von Stefan Engel zog an und polarisierte. Wir erreichten im Zentrum Frankfurts Hunderte Passanten. Auch ein Vertreter der ATIF sprach und begründete die Zusammenarbeit für den Wahlkampf der MLPD.

Die Abendveranstaltung war Fragen gewidmet, die man schon lange dem Vorsitzenden stellen wollte. So gab z.B. ein Vertreter der ATIK die wichtige Anregung, auch international sich zwischen den marxistisch-leninistischen Parteien über die Migrationsproblematik zu beraten. Tatsächlich stellen die weltweit ca. 600 Millionen Migranten die Arbeiterbewegung vor neue Herausforderungen und stellen auch ein großes revolutionäres Potential dar.

Ausführlich legte Stefan dar, wie sich die MLPD auf die Gefahr des Abhebens leitender Funktionäre einstellt. Es gibt z.B. ein Parteimaximum des durchschnittlichen Arbeiterlohns im Falle einer nötig werdenden Bezahlung durch die Partei. Dazu hat die MLPD die demokratischsten Strukturen aller Parteien: jeder Genosse macht in einer Gruppe Kleinarbeit. Die Mitglieder der Gruppe entscheiden über seine Kandidatur zum Zentrakomitee, bestätigt vom nächsthöheren Delegiertentag. Die Zentrale Kontrollkommission nimmt dazu Stellung und auf dieser Grundlage entscheidet der Parteitag.

Von wegen in der MLPD werde bürokratisch von oben nach unten „regiert“. Ein Besucher: „Bei der Linkspartei gibt es immer lange Reden und keine Gelegenheit zu fragen. Hier ist das Gegenteil. Das gefällt mir.“ Eindringlich wies Stefan Engel zum Schluss darauf hin, dass wir vor allem jetzt Kontakte festhalten und mit den Menschen weiter im Gespräch bleiben müssen. Ein ereignisreicher und lehrreicher Tag – und ein richtiger Schub für den Wahlkampf in der Rhein/Main-Region

Quelle: Rote Fahne